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Gliederung und Struktur in Referaten

Referate richtig vorbereiten, Teil 1

Rund 30 Augenpaare, die dich anschauen, und 60 Ohren, die dir zuhören: Ein Referat halten zu müssen, ist gelinde gesagt spannend. Zum Glück gibt es für den sinnvollen Aufbau viele gute Regeln, Tipps und Tricks. Die besten haben wir dir in einem kleinen Leitfaden zusammengestellt.

Die Gretchenfrage bei Referaten: Wie baue ich mein Referat auf?

Bild: Shutterstock.com

Einen "Referate-Rundumschlag" mit vielen guten allgemeinen Tipps haben wir hier schon veröffentlicht. Wenn du deinen großen Auftritt vor der Klasse vorbereitest, stehst du dann aber vor allem vor der Frage: Wie baue ich mein Referat denn nun genau auf? Genau das schauen wir uns jetzt einmal an – mit ganz konkreten Tipps rund um Gliederung und Struktur.

Alte Bekannte: Einleitung, Hauptteil und Schluss

Das Ziel eines Referats ist es immer, ein bestimmtes Thema so aufzubereiten, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer einen guten (Gesamt-)Eindruck bekommen und die Thematik für sie nachvollziehbar und verständlich wird. Konzentrier dich auf das, was für die Themenstellung wichtig ist, und für deine Zuhörer/-innen wichtig zu wissen. Es geht nicht darum, möglichst viele Fakten in möglichst kurzer Zeit an den Mann zu bringen – versetz sich also in dein "Publikum" hinein und konzentriere dich klar auf die Problemstellung. Damit dein Vortrag einem klar erkennbaren roten Faden folgt, hältst du dich am besten an die "üblichen Verdächtigen": Dein Referat braucht eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss.


Der erste Eindruck zählt: die Einleitung

Die Einleitung sollte kurz und knackig ausfallen und maximal ein Viertel deines Referats ausmachen. Manche Expert/-innen empfehlen sogar nur rund 10 %. Trotzdem ist sie ein ganz wesentlicher Bestandteil deines Referats: Die Einleitung ist der Einstieg in dein Thema – und den solltest du dir gut überlegen. Denn je interessanter du ihn gestaltest, desto interessierter und motivierter hören dir deine Mitschülerinnen und Mitschüler zu.

  • Eine spannende oder provokante Frage, ein Bild oder ein Cartoon, der zu Thema passt oder ein kurzes Video: Der richtige Einstieg sorgt für gespitzte Ohren und sichert dir die volle Aufmerksamkeit.
  • Gib deinen Mitschülerinnen und Mitschülern eine erste Orientierung: Welches Thema, welche Frage- bzw. Problemstellung werdet ihr euch ansehen? Was ist daran besonders spannend /interessant /bemerkenswert, warum lohnt es sich, sich auf das Thema einzulassen?
  • Was erwartet deine Zuhörer/-innen in den nächsten Minuten (und was hast du vielleicht bewusst ausgeklammert)? Eine grobe Gliederung hilft ihnen, sich auf deine Präsentation einzustellen, und macht es leichter, dir zu folgen. Zu ausführlich sollte die Gliederung aber bitte nicht sein – schließlich willst du, dass deine Zuhörer/-innen neugierig bleiben.

Ran ans Eingemachte: der Hauptteil

Der Hauptteil ist – wie der Name schon sagt – der Kern deines Referats. Er wird auch den größten Teil deines Zeitbudgets verschlingen (meist ca. zwei Viertel, manche empfehlen sogar 80 %). Im Hauptteil lieferst du die eigentlichen Inhalte und durchleuchtest dein Thema. Wissenswertes, Daten und Fakten, Argumente und Thesen, Vor- und Nachteile, Meinungen und Gegenstimmen: Es gibt sicherlich viel zu erzählen.

  • Die wichtigste Faustformel lautet: So viel Stoff wie nötig, aber immer so wenig wie möglich. Alles wirst du ohnehin nicht in die paar Minuten Referat hineinstopfen können. Konzentrier dich also auf das, was wirklich wichtig ist, und bring es so klar wie möglich auf den Punkt.
  • Damit du nicht planlos von Hölzchen auf Stöckchen kommst und/oder die Inhalte einfach „abspulst“, solltest du den Hauptteil noch einmal in sich strukturieren. Welche Informationen brauchen deine Zuhörerinnen und Zuhörer als Erstes? Welche Aspekte bauen darauf auf oder sind die logische Folge? Was ist sonst noch wichtig? Teile das, was du deinen Zuhörerinnen und Zuhörern vermitteln willst, in möglichst klare Sinnabschnitte mit eigenen Überschriften auf.
  • Wenn das Referat länger und das Thema komplexer ist, kann es Sinn machen, neben Sinnabschnitten und knackigen Überschriften auch kleinere Zusammenfassungen einzubauen. Bist du mit einem Unterthema durch, fasst du die Kernerkenntnisse noch mal schnell in zwei Sätzen zusammen – dann geht es weiter mit dem nächsten Aspekt. Komm außerdem immer mal wieder auf die Gliederung zurück, damit deine Zuhörerinnen und Zuhörer vor lauter Infos nicht den Überblick verlieren.
  • Versuche, auch den Hauptteil so spannend und anschaulich wie möglich zu gestalten. Ein passendes Bild, konkrete Beispiele oder auch passende Zitate lockern die „Stoffschlacht“ auf.

Das Thema sinnvoll abschließen: der Schlussteil

Der Schluss sollte – genau wie die Einleitung – ebenfalls wieder knackiger und kürzer ausfallen (und etwa die gleiche Zeit wie die Einleitung in Anspruch nehmen). Er dient vor allem zur Zusammenfassung und greift die wichtigsten Infos noch einmal auf.

  • Im Schlussteil fasst du die wesentlichen Kernerkenntnisse noch einmal zusammen. Während du im Hauptteil das Thema neutral darstellst, bewertest du hier ggf. verschiedene Meinungen, Aspekte oder Thesen. Wenn du eine Frage als Einstieg genutzt hast, solltest du sie jetzt natürlich auch abschließend beantworten.
  • Den Schlussteil kannst du auch nutzen, um einen Ausblick zu geben oder eine weiterführende Diskussion zu eröffnen – wenn die Zeit es erlaubt und dein Lehrer damit einverstanden ist.

Übrigens: 
Wenn du dich jetzt noch fragst, wie genau du den Hauptteil "spannend und anschaulich" gestalten sollst, liest du am besten hier weiter – bei den 10 besten Tipps rund um den Medieneinsatz.