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Medien in Referaten - 10 Tipps

Referate richtig vorbereiten, Teil 2

PowerPoint, Video, Audio: Du hast jede Menge Möglichkeiten, Medien in dein Referat einzubinden. Aber was macht wirklich Sinn? Wie und wann setzt du (neue) Medien schlau ein? Wir sagen es dir – in unseren 10 besten Tipps zum Einsatz von Medien in Referaten.

Medien in Referaten: „Weniger ist mehr“ oder „Viel hilft viel“?

Bild: Shutterstock.com

PowerPoint-Präsentation, YouTube-Videos und Podcasts: Du hast viele verschiedene Möglichkeiten, deine Referate anschaulich, lebendig und kurzweilig zu gestalten. Gleichzeitig hast du die Qual der Wahl, was wann und wie genau zum Einsatz kommen soll. Die folgenden Tipps helfen dir bei der Entscheidung!

1. Auf die Dosierung kommt es an: Bitte nicht ausrasten.

Der bewährte Lerntipp gilt auch für Referate: Wenn du mehrere Sinne ansprichst, steigen die Chancen, dass die Inhalte hängenbleiben. Die goldene Regel lautet aber: Die eingesetzten Medien sollen die Inhalte veranschaulichen und unterstützen – und nicht von ihnen ablenken. Eine PowerPoint-Präsentation, bei der jeder Buchstabe einzeln einfliegt, während du dazu noch Musik abspielst, ist definitiv zuviel.


2. Standard mit Tücken: PowerPoint richtig einsetzen.

Bei Referaten denkt heute fast jeder sofort an PowerPoint. Tatsächlich ist das Programm gut geeignet, um deinen Vortrag  unkompliziert zu visualisieren. Allerdings wollen die Folien gut durchdacht sein. Merke:Je weniger es zu lesen gibt, desto konzentrierter können dir deine Mitschülerinnen und Mitschüler zuhören.

Beschränke dich also auf wenige, übersichtliche Folien, die nur kurze, einfache Sätze und Kerninhalte zeigen. PowerPoint-Folien einfach vorzulesen, ist übrigens der Referate-Super-GAU. Die Folien sollen nur die Quintessenz zeigen – die passende Hinführung bzw. die Erklärungen lieferst du mündlich und möglichst frei.


3. Mal was anderes wagen: Nutz Flipchart, Overhead oder etwas Eigenes.

PowerPoint-Präsentation gehören mittlerweile zu Referaten wie das Schnarchen zum Nickerchen. Damit dein Publikum nicht abschaltet, während du dich durch die Folien klickst, lohnt es sich, auch andere Medien in Betracht zu ziehen. Wie wäre es mit dem eher nostalgischen Overheadprojektor oder dem Flipchart? Die Folien bzw. Blätter sind schnell beschriftet und gut geeignet, um gemeinsam Inhalte zu entwickeln oder Input zu sammeln.

Du kannst beispielsweise zuerst am Flipchart sammeln, was deine Mitschüler/-innen mit dem Thema verbinden, bevor du deine PowerPoint-Präsentation startest. Vielleicht fällt dir aber auch etwas ganz Eigenes ein. Wenn du zum Beispiel ein Referat über die Entstehung des Telefonbuchs hältst, kannst du die wichtigen Stichpunkte in alte Exemplare einkleben, die du zum Präsentieren austeilst.


4. 08/15 lässt uns gähnen: Werde kreativ.

Unser Gehirn wird aber gerne überrascht – und honoriert es mit Aufmerksamkeit. Statt immer nur die offensichtlichsten Bilder und Icons zu verwenden, solltest du ruhig auch mal etwas Überraschendes einarbeiten. Eine lustige Karikatur, ein Meme oder einfach ein Bild, dessen Bedeutung sich erst auf den zweiten Blick erschließt, sorgen dafür, dass dein Publikum innehält und gespannt zuhört. Wichtig ist dann aber:


5. Medien sind keine Selbstläufer: Bitte moderieren.

Überraschende Bilder, aber auch Diagramme, Videos oder Audio-Dateien solltest du nicht einfach nur unkommentiert in den Raum stellen. Besser fungierst du als moderierende Person, die ihr Publikum mit den entscheidenden Hinweisen leitet und das kurze YouTube-Video beispielsweise sinnvoll an- und abmoderiert.


6. Das Thema zum Anschauen und Anfassen: Bring doch etwas mit.

Eine tolle Ergänzung für dein Referat: Bring einen passenden (Anschauungs-)Gegenstand mit. Ein Souvenir aus deinem Urlaub, wenn du über Thailand sprichst, ein Stück Berliner Mauer, wenn du von der Wiedervereinigung erzählst oder abgepackte Süßigkeiten, wenn es um Zusatzstoffe  und Zucker geht. Etwas selbst sehen und ggf. anfassen zu können, macht deinen Vortrag viel konkreter.

Überleg dir aber, wann genau du die Sachen austeilen willst. Wenn du beim kompliziertesten Teil deines Referats anfängst, Dinge herumgehen zu lassen, sorgt das für Unruhe und kostet Konzentration.


7. Oft ein guter Einschub: Nutz Audio und Video.

Je länger deine Mitschüler/-innen dir als einziger vortragender Person zuhören müssen, desto anstrengender wird es für sie. Videos und Audiodateien sorgen für willkommene Abwechslung – wenn du etwas Passendes und für dein Referat Sinnvolles findest. Ein Video zu zeigen, weil du eben unbedingt ein Video zeigen willst, macht natürlich keinen Sinn. Ein Auszug aus einem Podcast oder ein kurzes Erklärvideo, das dir zähe Erläuterungen mit bewegten Bildern abnimmt, sind dagegen prima. Aber: Halte Audio- und Videosequenzen unbedingt kurz.


8. Reden vs. Medieneinsatz: Achte auf das Verhältnis.

Ideal ist es, wenn du deine Vortragsphasen nur mit kurzen „Medienunterbrechungen“ spickst. Ein Video zum Einstieg sollte nur ein kurzer Teaser sein und ein Podcast im Hauptteil keinesfalls mehrere Minuten kosten. Auch wenn die Versuchung groß ist: Versteck dich nicht hinter den Medien. Wenn du von 10 Minuten Vortragszeit 5 Minuten schweigend etwas abgespielt hast, weiß deine Lehrkraft sonst auch kaum, wie sie dich benoten soll.


9. Eine Frage des Timings: Finde die richtigen Stellen.

Gleich zu Beginn solltest du deinen Mitschülerinnen und Mitschülern einen guten Grund liefern, dir zuzuhören. Zum Einstieg bietet sich der Medieneinsatz darum fast immer an. Danach gilt: Je komplizierter ein Sachverhalt ist, desto wichtiger ist es, ihn zu veranschaulichen. Grafiken, Erklärvideos und unterstützende Bilder sollten also vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn besondere Aufmerksamkeit nötig ist. Verteile Bilder, Videos und Co. außerdem möglichst gleichmäßig. Sieben Minuten „Durststrecke“, um dann plötzlich drei verschiedene Medien kurz hintereinander einzusetzen? Eher suboptimal. 


10. Denk an das Offensichtliche: Machbarkeit, Lesbarkeit etc.

Zum Schluss noch der gute Rat: Denk auch an den Teufel im Detail. Hast du einen Plan B, falls die Technik nicht so will wie du? Ist die Präsentation tatsächlich in der vorgegebenen Zeit machbar oder verrennst du dich? Ist alles bereit und leicht zu bedienen oder verlierst du wertvolle Zeit beim Umbauen, Umstöpseln oder Umräumen? Und schließlich: Ist alles auch in der hinteren Ecke noch gut lesbar und hörbar? Nur dann macht es nämlich tatsächlich Sinn, die geplanten Medien zu nutzen.