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"Auf dem Schulhof gibt es einen Basketballkorb und einen Klettergerüst", schreibt ein Viertklässler in sein Heft. Karim ist als Siebenjähriger aus einem arabischen Land nach Deutschland gekommen. Dem aufmerksamen Grundschüler bereitet der Gebrauch der Nomen jedoch immer noch Schwierigkeiten. Im Folgenden wird aufgezeigt, was den korrekten Gebrauch der Nomen erschwert und wie dieser im Regelunterricht nachhaltig gefördert werden kann.
Bild: Fotolia/S.KoboldFotolia/S.Kobold
Mehrsprachige Kinder erwerben die Zweitsprache größtenteils außerhalb von Institutionen, d. h. überwiegend unsystematisch, "im Sprachbad", ohne Regeln, ohne Progression und meist in mündlichen Kommunikationssituationen. Dabei leiten die Kinder unbewusst Regeln ab, etwa im Bereich der Nomen. Nomen gehören im Deutschen zu den Wortarten, die ihre Form verändern, d. h. dekliniert werden. Die Deklination erfolgt nach Genus, Numerus und Kasus.
Man sagt: "Ich stehe an der Ampel." In diesem Kontext erscheint das deklinierte weibliche Nomen (die) Ampel Nicht-Muttersprachlern womöglich wie ein Nomen im Maskulinum und wird dann fehlerhaft mit männlichem Artikel gemerkt. Wenn es nun im Plural Birnen, Kirschen u. Ä. heißt, dann muss auch "Apfeln" richtig sein, schlussfolgert ein Migrantenkind vielleicht fälschlich. Im ungesteuerten Prozess des Zweitspracherwerbs, bei dem sowohl die Erstsprache als auch die Zweitsprache eine Rolle spielen, kann es auf diese Weise zu falschen Hypothesen-/Regelbildungen kommen.
Sprachförderung als fester Bestandteil des Regelunterrichts
Untersucht man diese Fehler, stellt man fest, dass sie häufig in den Bereichen des Deutschen auftreten, die nicht geregelt sind bzw. nur zum Teil geregelt sind, wie z. B. die Pluralbildung und das Genus der Nomen. Um die mehrsprachigen Kinder besser zu fördern, sollte man den Zweitspracherwerb an den bekannten Stolperstellen möglichst steuern und so die korrekte Hypothesen-/Regelbildung unterstützen. Die Sprachförderung sollte daher als fester Bestandteil des Regelunterrichts betrieben werden und nicht nur im DaZ- oder Förderunterricht.
Beim Deutsch-Lehrwerk für Grundschulkinder der die das ist die Sprachförderung daher integriert. Es ist das erste Vollmaterial für den Kernunterricht, bei dessen Konzeption die wichtigsten Stolperstellen des Deutschen berücksichtigt wurden. Es ermöglicht der Lehrkraft den Schwierigkeitsgrad des Sprachmaterials Schritt für Schritt anzuheben und die schriftsprachlichen Fähigkeiten der Kinder zu fördern.
Im Folgenden werden die Stolperstellen beim Gebrauch der Nomen noch einmal genauer in den Blick genommen.
Das Genus der Nomen
Im Deutschen haben alle Nomen ein Genus (grammatikalisches Geschlecht): Sie sind entweder männlich, weiblich oder sächlich. Dieses Phänomen gibt es nicht in allen Sprachen. Bei Nomen bestimmter Sachgruppen und bei Nomen mit bestimmten Endungen können zwar allgemeine Aussagen zum Genus gemacht werden (z. B. Wochentage sind immer männlich oder alle Nomen auf -chen und -lein sind sächlich), doch bei den gängigsten Nomen gibt es kein System von Regeln, nach dem man das Genus bestimmen kann.
Man erwirbt die Genera in erster Linie dadurch, dass man das Nomen mit dem entsprechenden Artikel sehr oft hört und liest, so dass sich diese Kombination im Gedächtnis manifestiert. Da die korrekte Genuszuweisung schwierig ist, sollten die Nomen in allen Fächern immer mit dem Genus angegeben werden, damit die Kinder es nicht erraten müssen.
In der die das werden die Nomen – nach einer spielerischen Einführung der Farbpunkte, die für die Kennzeichnung der Genera verwendet werden – immer mit dem Genus präsentiert, nicht nur auf den Einstiegsseiten (siehe Abb. 1), sondern auch bei Beschriftungen (siehe Abb. 2).
Die korrekte Genuszuweisung
Da die korrekte Genuszuweisung schwierig ist, sollten die Nomen in allen Fächern immer mit dem Genus angegeben werden, damit die Kinder es nicht erraten müssen. In der die das werden die Nomen – nach einer spielerischen Einführung der Farbpunkte, die für die Kennzeichnung der Genera verwendet werden – immer mit dem Genus präsentiert, nicht nur auf den Einstiegsseiten, sondern auch bei Beschriftungen.
Das korrekte Genus ist zwar in mündlichen Kommunikationssituationen nicht so bedeutend, aber in Texten spielt es eine wichtige Rolle. Denn in Texten werden Nomen durch Pronomen ersetzt und bei der Ersetzung wird auf das Genus geachtet, z. B. der Hund > er, sein(e), ihm, ihn / die Katze > sie, ihr(e), ihr / das Pferd > es, sein(e), ihm. Um das Textverständnis zu unterstützen, werden in der die das diese Bezüge in den Texten farblich markiert und aufgezeigt. (Abb. 3)
Die Pluralbildung im Deutschen
Die Pluralbildung ist im Deutschen vielgestaltig. Je nach Zählweise kommt man auf sechs bis zehn Pluralformen für deutsche Wörter.
das Messer
die Messer
der Apfel
die Äpfel
der Tag
die Tage
der Turm
die Türme
das Ohr
die Ohren
die Gabel
die Gabeln
der Geist
die Geister
das Rad
die Räder
der Bus
die Busse
das Auto
die Autos
(Bei Fremdwörtern gibt es besondere Pluralformen, die hier nicht berücksichtigt wurden, z.B. der Kaktus - die Kakteen; das Thema - die Themen usw.)
Auch für die Pluralbildung gibt es im Deutschen keine allgemeingültigen Regeln. Das größte Problem besteht darin, dass man von der Singularform kaum auf die Pluralform schließen kann, z. B. der Hund – die Hunde / der Mund – die Münder. Es gibt sogar Nomen, die (je nach Bedeutung) zwei Pluralformen haben: die Bank – die Banken / die Bank – die Bänke.
Um den Kindern das Erlernen der Pluralformen zu erleichtern, sollten diese immer mit aufgeführt werden, was in der die das ab dem zweiten Schuljahr gemacht wird. (Abb. 4)
Die Fälle im Deutschen
In Sätzen treten die Nomen in verschiedenen Fällen auf. Dadurch wird angezeigt, welche Rolle sie im Satz einnehmen. Es gibt vier Kasus: Nominativ, Akkusativ, Dativ und Genitiv. Sie werden in dieser Reihenfolge, die der Verwendungshäufigkeit entspricht, erworben (siehe Tabelle).
maskulin l
(stark)
maskulin ll
(schwach)
neutral
feminin
Singular
Nominativ
der Löffel
der Löwe
das Messer
die Gabel
Akkusativ
den Löffel
den Löwen
das Messer
die Gabel
Dativ
dem Löffel
dem Löwen
dem Messer
der Gabel
Genitiv
des Löffels
des Löwen
des Messers
der Gabel
Plural
Nominativ
die Löffel
die Löwen
die Messer
die Gabeln
Akkusativ
die Löffel
die Löwen
die Messer
die Gabeln
Dativ
den Löffeln
den Löwen
den Messern
den Gabeln
Genitiv
der Löffel
der Löwen
der Messer
der Gabeln
Die größte Stolperstelle für die Schülerinnen und Schüler besteht darin, dass sich die Nomen kaum verändern und es dadurch zu mehrdeutigen Formen kommt. Die Fälle werden in erster Linie durch die Begleiter angezeigt. Aber auch die sind nicht eindeutig, so kann etwa der ein Maskulinum im Nominativ Singular, aber auch ein Femininum im Genitiv oder Dativ Singular oder irgendein Nomen im Genitiv Plural begleiten.
Dies wiederum erschwert auch die Genuszuweisung. Selbst Feminina (z. B. die Schule) können, wenn sie dekliniert werden, mit der kombiniert werden. Besonders schwierig verhält es sich bei Neutra, die sich auch im Plural nicht verändern, wie z. B. das Messer. Im Kontext können solche Wörter mit allen drei Artikeln kombiniert werden: Das Messer ist scharf. / Man muss die Messer schärfen. / Er ist für die Aufbewahrung der Messer zuständig. Um solche Formen richtig zu verstehen, muss man die Grundform der Nomen kennen.
Auch bei der Substantivdeklination brauchen Grundschulkinder mit erhöhtem Sprachförderbedarf also Unterstützung: Wenn in einem Kontext die Nomen in einem bestimmten Fall stehen müssen, sollte man die Formen immer vorgeben (siehe Kopiervorlage (KV) 2, Aufgabe 2). So wird der Zweitspracherwerb an dieser Stolperstelle gesteuert und die korrekte Regelbildung gefördert.
Integrierte Sprachförderung ist fächerübergreifend sinnvoll: Deshalb gibt es neben der die das für den Deutschunterricht in der Grundschule auch die Cornelsen-Reihe eins zwei drei für den Mathematikunterricht.
Dr. Yurdakul Çakir-Dikkaya, Dozentin an der Universität Duisburg- Essen im Bereich Germanistik/Linguistik sowie Beraterin der Grundschulredaktion der Cornelsen Schulverlage in den Fächern Deutsch und Mathematik
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