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Kinder spielen mit Würfeln
Bild: Shutterstock.com/bikeriderlondon

Lernspiele 

Spielerisch lernen mit Cornelsen

Lernspiele kombinieren zwei schöne Dinge im Leben: Spaß und Wissen. Beim Spielen wird der natürliche Lerndrang geweckt, was sowohl Kinder als auch Erwachsene motiviert. Lernen darf also Spaß machen und kann gleichzeitig effektiv sein. 

Was sind Lernspiele und warum sind sie wichtig?

Lernspiele kommen aus der Didaktik und beschäftigen sich mit der Kunst des Lernens. Pädagoginnen und Pädagogen haben sich überlegt, wie man Wissensvermittlung so gestalten kann, dass Lernen Kindern und Erwachsenen Freude bereitet. Lernspiele vermitteln neben einer spielerischen Handlung auch gezielt Wissen und Fertigkeiten. Das betrifft sowohl geistige als auch motorische Fähigkeiten.

Durch die spielerische Komponente wird Lernstoff interaktiv vermittelt. Im Kindergarten und in der Schule können so Mitspielerinnen und Mitspieler selbst aktiv werden. Das kann dazu motivieren, mit Freude Wissen anzuwenden und zu vertiefen. Auch Erwachsene können mit Hilfe von Lernspielen Neues lernen und mental fit bleiben. Außerdem wird die Fähigkeit trainiert, sich auf neue Situationen und Herausforderungen einzulassen und auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen.

Das Wichtigste im Überblick

Bild: Shutterstock.com/MJTH

Es gibt Lernspiele, um fachspezifisches Wissen zu lernen, Fähigkeiten zu trainieren und Fertigkeiten zu vermitteln. Grundsätzlich können Spiele einen unterschiedlichen Lerneffekt haben. 

Dabei muss es nicht immer die klassische Wissensvermittlung sein. Von Übungen im Bereich Kopfrechnen, Konzentration und Wahrnehmung bis hin zu räumlichem Denken, Motorik und Sozialkompetenz sind keine Grenzen gesetzt! So ist das Raten von Tieren oder das Einstellen der Uhrzeit genauso ein Lernspiel wie das klassische Puzzle. 

Lernspiele sind auf unterschiedliche Altersgruppen ausgerichtet. Bereits nach dem ersten Lebensjahr können sie für Kinder eine Bereicherung sein. So lernen bereits die Jüngsten, die Welt spielerisch zu entdecken und sich auszuprobieren. Während der Kita und Schulzeit können Kinder darüber hinaus ihre kommunikative und soziale Kompetenz stärken.

Lernspiele weisen didaktisch verschiedene Merkmale auf. So sind eine aktive Handlung, festgelegte Regeln und eine Motivation feste Elemente eines solchen Spiels. 

Dabei ist die Bandbreite groß: Ein Lernspiel kann analog als Brett- oder Kartenspiel oder digital als Computer - bzw. Online-Spiel konzipiert sein. 

Unterschiedliche Lernspiel-Typen und deren Lerneffekte


Zahlenspiele

  • Spielerische Einführung in die Welt der Zahlen
  • Wertvolles Wissen rund um Ziffern etc.
  • Lerneffekt: Kopfrechnen, Konzentration

Wörterspiele

  • Unterstützung bei Sprach- und Leseprozess
  • Bildhafte Buchstaben- und Wortspiele
  • Lerneffekt: Wortschatz, Aussprache

Assoziations- und Einstiegsspiele

  • Erraten von inhaltlichen Zusammenhängen und Begriffen
  • Lerneffekt: Sprachliche Fähigkeiten

Diskussions- und Entscheidungsspiele

  • Austausch von Wissen
  • Eigene Meinung preisgeben und argumentieren
  • Lerneffekt: Argumentation, Rhetorik

Rollen- und Simulationsspiele

  • Übernahme von fremden Rollen und Verhaltensweisen in fiktiver Umgebung
  • Lerneffekt: Persönliche Kompetenz, Soziale Kompetenz

Interaktions- und Kooperationsspiele

  • Zusammenarbeit in der Gruppe unter bestimmten Regeln
  • Lerneffekt: Soziale Kompetenz, Methodenkompetenz

Wissensspiele

  • Frage oder Ratespiel zur Wissensabfrage
  • Lerneffekt: Wissensvermittlung

Spielerische Präsentation & Produktionsformen

  • Kreative Aufbereitung von Lernmaterial
  • Lerneffekt: Didaktische Kompetenz
     

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Wir lernen immer dann am besten, wenn wir aus eigener Neugierde und Motivation nach Antworten suchen. In den ersten sechs Lebensjahren passiert das ganz natürlich. Denn als Kind lernen wir aus einem natürlichen Entwicklungstrieb heraus und wollen die Welt verstehen. 

Wie kann Spielen das Lernen in der Schule unterstützen?


Die Kombination aus Lernen und Spielen bietet die Möglichkeit, gelerntes Wissen in einem entspannten Rahmen anzuwenden. Schülerinnen und Schüler probieren ihre neuen Fähigkeiten für sich aus. So wird der positive Effekt des Lernprozesses im Spiel erlebt. Das Einmaleins in Mathe macht Sinn, wenn die Zahlen im Würfelspiel angewendet werden können. 

Viele Lernspiele arbeiten mit bildhaften und interaktiven Elementen. So bauen Rollenspiele eine fiktive Welt auf, die die Phantasie anregt. Dabei wird nicht nur die linke, analytische Gehirnhälfte trainiert, sondern auch die rechte Gehirnhälfte, die für Kreativität und Intuition zuständig ist. 

Im gemeinschaftlichen Lernspiel werden persönliche und soziale Kompetenzen gefördert, die beim klassischen Lernen oft zu kurz kommen. Beziehungs- und Konfliktfähigkeit werden ebenso spielerisch trainiert, wie das Vertreten eigener Interessen und das Gemeinwohl. 
 

Bei einer spielerischen Handlung setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv mit den Inhalten auseinander, schulen ihre kognitiven Fähigkeiten und lernen neues Wissen. 

In Gemeinschaftsspielen wird zudem die soziale Kompetenz gefördert. Für Kinder sind Lernspiele eine tolle Möglichkeit, zu verstehen, dass Lernen auch Spaß machen kann. Doch auch Erwachsene können von den positiven Effekten der Lernspiele profitieren.

Positive Emotionen unterstützen den Lernprozess


Beim Lernspiel werden Emotionen wie Freude und Spaß geweckt, die sich hilfreich auf den natürlichen Lernprozess auswirken. So werden die Lerninhalte mit positiven Erfahrungen verknüpft und gespeichert, Denkprozesse vernetzt und neue Synapsen geschaffen.

Kinder verstehen so, dass Lernen auch Spaß machen kann und nicht mit Arbeit und negativen Emotionen verknüpft ist. So können sie ihr ganzes Leben von einer positiven Einstellung zum Lernen profitieren. 

Selbstwirksamkeit lernen und umsetzen


Unter Selbstwirksamkeit versteht man die Fähigkeit, schwierige Situationen und Herausforderungen selbst bewältigen zu können. 

Lernspiele ermuntern Mitspielerinnen und Mitspieler dazu, selbst aktiv zu werden. Dabei werden Spielzüge geplant, Entscheidungen getroffen und Probleme gelöst. Für den Lernprozess ist diese Selbstwirksamkeit ein sehr wichtiger Motivator.

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Für Kinder sind Lernspiele eine tolle Möglichkeit, den Lernprozess in einem leistungsfreien spielerischen Umfeld zu fördern. Lernerfolg und Kreativität können nämlich vor allem in einem entspannten Klima gedeihen. Die Kinder werden dabei gefordert, ohne sich überfordert zu fühlen.

Es geht nicht ums Gewinnen


Im Kleinkindalter geht es nicht ums Gewinnen, sondern um den Spaß am Spiel. Die Kinder können kreativ gestalten und entdecken, zum Beispiel beim Zuordnen von Tieren und Obst. Sie können sich kreativ ausprobieren und gleichzeitig lernen, Grenzen in Form von Regeln zu akzeptieren.

Sind die Kinder in der Schule, ermöglichen ihnen Lernspiele einen anderen Zugang zum Lernstoff. Statt den Schulstoff abzufragen, kann beispielsweise ein interaktives Quiz zur Vertiefung des Schulstoffes eingesetzt werden.

In der Vorschulzeit werden Kinder spielerisch auf die Schulzeit vorbereitet, indem sie etwa lernen, die Uhr zu lesen und beim Puzzle Zusammenhänge zu erkennen. 

Was zeichnet Lernspiele im Kindergarten aus?


Die Motivationspsychologie hat erkannt, dass Kleinkinder beim Spielen ganz natürlich zwischen Entspannung und Anspannung wechseln. Wenn der Pegel an Anspannung beim Spielen zu hoch wird, wirkt die darauffolgende Entspannung angenehm und umgekehrt. 

Beim Umgang mit Kindern ist es deshalb wichtig, die Kinder nicht zu überfordern, sondern einen offenen Raum zum Ausprobieren zu ermöglichen. So können sie sich natürlich auf das Spiel einlassen.

Welche Lernspiele sind für den Kindergarten geeignet?


Im Kindergarten steht der Spaß im Vordergrund. Dabei wird unter anderem die Sinneswahrnehmung trainiert. Mit Holzklötzen erkennen die Kleinen, wie sich Formen anfühlen und lernen, sie zuzuordnen. Auch beim Puzzle lernen Kinder auf visuelle und sensorische Weise, Formen und Zusammenhänge zu erkennen. Motorik und Koordination werden beispielsweise beim Malen und Basteln trainiert.

Im Kindergarten können auch leichte Zahlen- und Buchstabenspiele gespielt werden. Beliebte Übungen sind das Einstellen der Uhrzeit und das Zuordnen von Zahlen und Buchstaben anhand bunter Tiermotive.

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Ab der Grundschule werden Kinder in gemeinsamen Klassen unterrichtet. Der aktive Lernprozess, in dem Kinder selbst nach Antworten suchen, verschiebt sich während des Unterrichts hin zum passiven Lernprozess.

Lernspiele sind deshalb eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen Unterricht. Dabei sollte der Lern- und Spielwert in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. So wechseln sich Konzentration und Entspannung ab, was für den Lernprozess wichtig ist.

Was zeichnet Lernspiele in der Grundschule aus?


In der entspannten Atmosphäre eines Lernspiels haben die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich ohne Leistungsdruck auf das Spiel einzulassen. Die klare Rollenverteilung wird aufgehoben und die Lehrkraft nimmt die Rolle der unparteiischen Person ein, die mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn es nötig ist.

Die Schülerinnen und Schüler dürfen sich innerhalb der Spielregeln des Lernspiels frei bewegen.

Welche Lernspiele sind für die Grundschule geeignet?


Während der Grundschule beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler vor allem mit Zahlen und Buchstaben. 

Ein guter Einstieg in die Welt der Wörter ist das Lesen und Erfinden von Geschichten. Wortspiele machen Spaß und sind gut, um das Alphabet spielerisch zu lernen. Beispielsweise eine Wortkette, bei der der letzte Buchstabe den Anfangsbuchstaben des nächsten Wortes bildet. Durch digitale Lernspiele besteht die Möglichkeit, Kinder für das Lesen zu begeistern. 

Lernspiele aus der Mathematik hingegen beschäftigen sich mit Zahlen, Maßeinheiten, Längen und Gewicht. Ein einfaches Zahlenspiel wird beispielsweise mit Karten gespielt. Auf einer Karte ist eine Anzahl an Tieren, auf der anderen Karte die entsprechende Zahl. Die Karten müssen als Paar zusammengefunden werden. Auch einfache Knobelaufgaben in Mathe machen Spaß und steigern die Kombinationsfähigkeit. 
 

Ob es eine neue Sprache ist, ein Wissens-Quiz oder ein Rollenspiel zur sozialen Kompetenz: Lernspiele erweitern den Horizont und sind eine echte Abwechslung zum Alltagstrott.

Was zeichnet Lernspiele für Erwachsene aus?


Lernspiele bieten Erwachsenen die Möglichkeit, mit Spaß Neues zu lernen und das eigene Potenzial zu entdecken. Sie fördern die Flexibilität und die Fähigkeit, sich auf neue Sachverhalte einzustellen. Das ist eine Eigenschaft, die gerade in der Arbeitswelt ausschlaggebend für den beruflichen Erfolg ist. Denn die technische Entwicklung fordert von uns, uns ständig auf Veränderung einstellen zu können.

Wer Spaß und Wissen verbindet, tut außerdem etwas Gutes für seine Altersvorsorge. Denn beim spielerischen Lernen werden unterschiedliche Gehirnareale aktiviert und die mentale Gesundheit gefördert. Je unterschiedlicher die Lernprozesse sind, desto öfter legt das Gehirn neue Pfade an und vernetzt Gehirnzellen. Das fördert die Fähigkeit des Gehirns, sich selbst zu regenerieren und neu zu strukturieren.

Welche Lernspiele sind für Erwachsene geeignet?


Vom klassischen Brettspiel über Wissens Quiz bis zum Onlinespiel: In fast allen Themenfeldern kann über verschiedene Anwendungen Wissen spielerisch erworben oder vertieft werden. 

Die Wahl des passenden Lernspiels sollte auf Basis der eigenen Gewohnheiten stattfinden. Wer meistens sein Smartphone nutzt, ist mit einer App-Anwendung gut beraten. Wer hingegen gerne Zuhause am Schreibtisch sitzt, kann mit einem passenden Lernspiel-Buch sein Wissen gut vertiefen.