Digitale Medien / 25.06.2018

Wie Schüler/-innen mit Smartphone, Tablet & Co. besser lernen

Ideen – Lerntipps – Lernhilfen

Auch wenn in Ihrem Unterricht Handyverbot herrscht: Smartphones und Tablets können den Schüler/-innen das Lernen (nicht nur) zu Hause tatsächlich erleichtern. Wie die mobilen Geräte zu sinnvollen Lernhilfen werden und welche Lerntipps Sie den Schülerinnen und Schülern mitgeben können, zeigen diese acht Ideen.

Schüler*innen sitzen draußen mit Smartphones
Bild: stock.adobe.com/Syda Productions

Smartphones und Tablets: Immer dabei – und überraschend gute Lernhilfen

WhatsApp, TikTok, Instagram, Snapchat: Dass die Schüler/-innen mit ihren Smartphones und Tablets wie verwachsen scheinen, kann man natürlich durchaus kritisch sehen. Doch gerade weil die Jugendlichen mit den Geräten so vertraut sind und sie in ihrer Freizeit so ausgiebig nutzen, entpuppen sich die neuen Medien als clevere Helfer für besseres Lernen.

Die Schülerinnen und Schüler sind besonders motiviert bei der Sache und haben diverse Möglichkeiten, sich den Lernstoff individuell und spielerisch anzueignen. Acht kreative Lerntipps haben wir einmal gesammelt. Lassen Sie sich inspirieren – bestimmt fallen Ihnen und Ihren Schüler/-innen noch mehr tolle Ideen ein!

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1. Spiele-Apps als Lerneinstieg

Wichtig für erfolgreiches Lernen: Eine positive Einstellung. Wer sich schon mit innerer Abneigung ans Lernen zwingt, wird sich nur unnötig quälen. Ermuntern Sie Ihre Schüler/-innen doch einmal, mit einem (Konzentrations-)Spiel in ihre Lerneinheiten zu starten. Statt sich mit akuter Unlust gleich ans Pauken zu machen, nehmen sie sich 10 Minuten für die Spiele-App, die ihnen am meisten Spaß macht.

Ob Sudoku oder Klassiker wie Solitär oder Bubble Shooter: Beim Spielen bekommen die Schüler/-innen den Kopf frei, werden aufnahmefähig und holen Schwung fürs Lernen. So positiv gestimmt, wird es ihnen garantiert leichter fallen. Aber Achtung: Damit die Schülerinnen und Schüler sich nicht "festspielen" und das Lernen vor lauter Spielspaß ganz vergessen, stellen sie sich am besten einen Wecker.

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2. Streaming-Dienste nutzen

Deezer, Napster, Spotify, Apple Music oder Google Play Music: Es gibt zahlreiche Musik-Streaming-Dienste, die Ihre Schüler/-innen wahrscheinlich ohnehin schon nutzen. Geben Sie Ihnen den Tipp, einmal gezielt nach Playlisten mit Schlagworten wie "Study", "Classic" oder "Instrumental" zu suchen. Ruhige Musik kann als Untermalung beim Lernen schließlich durchaus eine schöne Unterstützung sein. 

Wer mag, kann seine Lieblingsplaylists dann auch mit der Klasse teilen oder eigene Lern-Playlisten erstellen. So haben alle einen schönen Pool an "Lernmusik" in der Hinterhand.

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3. Notizen und Fotos statt Karteikarten

In der Theorie klingt es prima: wichtige Formeln, Inhalte oder Merksätze auf Karteikärtchen notieren, um sie jederzeit und überall wiederholen können. In der Praxis liegen die Karteikarten dann aber doch meist zu Hause auf dem Schreibtisch und das Lernen zwischendurch fällt aus. 

Ganz anders sieht die Sache aus, wenn die Schülerinnen und Schüler sich die kleinen Gedächtnisstützen im Smartphone hinterlegen – denn die meisten lassen eher ihr Frühstück als ihr Smartphone zu Hause liegen. Stichpunkte und Merksätze können prima als Notizen abgespeichert werden; kompliziertere Formeln oder Gleichungen fotografieren die Schüler/-innen einfach ab. So haben sie ihre "digitalen Karteikarten" immer griffbereit und können im Bus oder auf dem Gang schnell mal etwas wiederholen.

4. Merksätze als Sprachnachrichten

Einen Merksatz einmal aufzuschreiben und ihn dann immer wieder zu lesen, ist natürlich eine Möglichkeit. Wer einen weiteren "Kanal" hinzunehmen möchte, kann das Smartphone aber auch für akustische Lernhilfen nutzen. Eingängige, hilfreiche und/oder witzige Merksätze können die Schüler/-innen ganz leicht als Sprachnachrichten aufnehmen und auch gleich noch wichtige Hinweise oder ein paar tiefer gehende Erklärungen ergänzen.

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5. Gruppenchat als Lerngruppe

Wer keine Zeit hat, sich mit seinen Mitschüler/-innen in einer Lerngruppe zu treffen (oder einfach keine Lust), kann Chatmedien wie WhatsApp nutzen, in denen sich viele Jugendliche ohnehin am liebsten unterhalten. Kleine Fragen zum Stoff können die Schülerinnen und Schüler so ganz unkompliziert untereinander klären, sich gegenseitig Aufgaben stellen oder sich Sprachnachrichten schicken, in denen sie sich Inhalte gegenseitig erklären.

6. Selber Lernmemes basteln

Memes sind Bilder mit kurzen Texten, die sich schnell im Web verbreiten und meist für Schmunzeln sorgen. Markanten oder skurrilen Fotos von Promis, Kindern oder Tieren oder auch Illustrationen bzw. Comicfiguren wird durch einen Spruch ein neuer Kontext gegeben oder ein lustiger Dreh verpasst. Memes mit der dauermuffigen Grumpy Cat kennt heute beispielsweise beinahe jeder. 

Fordern Sie Ihre Schülerinnen und Schüler doch einmal heraus, selbst kleine Lernmemes zu erstellen. Wer nach "Meme Generator" sucht, findet dazu jede Menge unkomplizierte Möglichkeiten. Ganz gleich, ob sie ein niedliches Hundebaby binomische Formeln aufsagen lassen oder ein nachdenklicher Dinosaurier über einen wichtigen Fachbegriff sinniert: Der Kreativität Ihrer Schüler/-innen sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, sie selbst verstehen die Verknüpfung und müssen schmunzeln. Die Memes sollten sich die Schüler/-innen allerdings nur gut dosiert für die wirklich wichtigen Inhalte aufheben – so haben sie die größte Wirkung und bleiben tatsächlich im Gedächtnis.

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7. Videos suchen oder drehen

Von Formeln über Experimente bis hin zu Erörterungs-Tipps: Auf Video-Plattformen wie YouTube gibt es Lernvideos zu nahezu jedem Thema. Ermuntern Sie die Schülerinnen und Schüler, ruhig auch mal nach solchen Veranschaulichungs- oder Erklär-Videos zu suchen, um Lernstoff selbstständig und abwechslungsreich zu wiederholen bzw. zu vertiefen. Wer mag kann natürlich auch selbst kleine Erklärvideos drehen und sie mit der Klasse teilen.

8. Lösungswege festhalten

Videos eignen sich außerdem prima, um Lösungswege festzuhalten, damit sie auch im Nachhinein jederzeit nachvollziehbar sind. Wenn die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel eine für sie komplizierte Rechnung lösen, filmen sie das Ganze einfach mit dem Handy und "denken dabei laut". So können sie auch Wochen später die Gedankengänge und Lösungswege jederzeit nachvollziehen, statt ratlos vor ihren eigenen Rechnungen zu sitzen. In anderen Fächern können sie beispielsweise wichtige Arbeitsabfolgen Schritt für Schritt festhalten oder für sich selbst dokumentieren, wie eine bestimmte Schlussfolgerung zustande gekommen ist. 

Die Lerntipps können Sie den Schüler/-innen einfach mündlich oder auf einem kleinen Merkblatt mitgeben. Oder Sie verknüpfen einzelne Ideen gezielt mit den Hausaufgaben. Wie auch immer Sie vorgehen: Ermuntern Sie die Schüler/-innen zum Ausprobieren und Testen und lassen Sie sie von ihren Erfahrungen berichten. Von guten Lerntipps profitieren schließlich alle!

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Fortbildungen der Cornelsen Akademie 

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Sie entwickeln mit professioneller Anleitung ein schuleigenes Curriculum für eine gute Medienpädagogik.  

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